Postersession
Mit der Postersession möchten wir insbesondere den
bayerischen Telemedizinprojekten eine Plattform bieten, ihre
Aktivitäten und Ergebnisse einem breiten Besucherkreis
persönlich vorzustellen. In den Postersession-Zeiten stehen
die Autoren für Fragen und Diskussionen an den Postern zur
Verfügung.
Bitte klicken Sie auf die Überschrift eines Posters, um dessen
Abstract angezeigt zu bekommen.
Stefanie Lochner, Sabine Fraas, Elisabeth Mützel
Institut für Rechtsmedizin der Universität
München
"remed-online"-
konsiliarischer Onlinedienst der Kinderschutzambulanz am Institut
für Rechtsmedizin der Universität München
"remed-online" ist ein kostenloses Telemedizin-Portal, das an die
Kinderschutzambulanz der Rechtsmedizin München angebunden ist.
Seit 2011 wird dieses Projekt durch das Bayerische Staatsministerium
für Arbeit und Soziales, Familie und Integration
gefördert. Dieses Portal dient Ärzten und
Jugendämtern (JA) in ganz Bayern als geschütztes
Austauschportal zur Erkennung von fraglicher Misshandlung und sexuellem
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Die Zahlen belegen, dass
dieses Angebot vor allem von ärztlicher Seite gut angenommen
wird, mit steigender Tendenz. Eine Einbeziehung sämtlicher JA
in gesamt Bayern ist gerade im Aufbau. Zukünftig ist
angedacht, dieses Angebot auf andere medizinische Sparten auszudehnen.
P. Kraft, C. Kleinschnitz, S. Wiedmann, P.U. Heuschmann, J. Volkmann
Universitätsklinikum Würzburg
Etablierung eines
telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks in Nordwestbayern:
TRANSIT-Stroke
Das bewilligte und derzeit in Planung begriffene
TRANSIT-Stroke-Netzwerk verfolgt das Ziel, die Schlaganfallversorgung
in Nordwestbayern nachhaltig zu verbessern. Dazu dient eine dreistufige
vertikale Vernetzung der beteiligten Kliniken, die eine bedarfsgerechte
Interhospitalverlegung ermöglicht sowie eine horizontale
Vernetzung um z.B. die Verfügbarkeit
diagnostischer/therapeutischer Einheiten zu kommunizieren. Besondere
Merkmale von TRANSIT-Stroke sind u.a. ein
Sekundärpräventionskonsil sowie die enge Interaktion
mit einem epidemiologischen Methodenzentrum und die gezielte
wissenschaftliche Auswertung relevanter Fragestellungen.
Josef A. Schröder, Heiko Siegmund, Claudia Grafe, Ferdinand
Hofstädter
Uniklinikum Regensburg, Institut für Pathologie,
Zentrales Labor für Elektronenmikroskopie
Plattform-übergreifende
Telemikroskopie für ultrastrukturelle pathologische Diagnostik
und Forschung
Bestimmte Erkrankungen/Läsionen erfordern Untersuchungen
mittels des Elektronenmikroskops (EM). Bei komplexen pathologischen
Diagnosen ist die Konsultation von externen Experten hilfreich. Wir
führen Biopsieuntersuchungen mit unserem EM LEO912/Zeiss
durch. Die Bild-dokumentation erfolgt digital. Zur online Betrachtung
der EM-Bilder wird die Software TeamViewer benutzt. Dieses
kostengünstige Programm erlaubt das
Plattform-übergreifende (Windows, Mac, Linus, Android) online
Networking und bietet optionale Kommunikations-Tools für ein
effektives und unkompliziertes konsultieren von Experten.
Johannes Wolz
3, Stefan Anders
1,
Heinrich Audebert
4, Georg Michelson
1,2,3
1Talkingeyes&more GmbH
2Tele-Ophthalmologische
Institut Erlangen
3Interdisziplinäres Zentrum für
augenheilkundliche Präventivmedizin und Imaging der
Universität Erlangen
4Neurologie, Campus Benjamin Franklin,
Charité Universitätsmedizin Berlin
Retinale Mikroangiopathie
und Opticusatrophie bei “systemisch gesunden”
Personen und Schlaganfallpatienten
Hintergrund:
Die Vermeidung eines 2. Schlaganfalles ist entscheidend für
die Prognose dieser Patienten. Mittels telemedizinischer
Augenhintergrundsuntersuchung durch Tele-Augenkonsil
-durchgeführt in internistischen, allgemeinärztlichen
oder neurologischen Einrichtungen- kann die Risikoprognose verbessern.
Absicht:
Bestimmung der Häufigkeit von Mikroangiopathien in Netzhaut
und Sehnerv bei “systemisch gesunden” Personen und
bei Patienten mit kürzlich abgelaufenen Schlaganfall.
Methodik:
Technik: Tele-Augenkonsil basiert auf spezielle photographische
Aufnahmen des Augenvorderabschnittes und des Augenhinterabschnittes,
ggf. auf Untersuchungen der Sehschärfe, der
Kontrastsensitivität, des Stereosehens, des Augeninnendrucks
und des Gesichtsfeldes. Damit ergibt sich ein valides Bild hinsichtlich
retinaler Gefäßveränderungen,
sehkraftbedrohender Frühveränderungen wie Glaukom
oder Makuladegeneration oder Degeneration retinaler Neurone bei
Schlaganfall, neurodegenerativen Erkrankungen wie M. Parkinson,
Multipler Sklerose oder M. Alzheimer. Die aufgenommenen Bilder und
Daten werden von einem Facharzt für Augenheilkunde
telemedizinisch befundet und in einem Arztbrief zusammengefasst. Alle
Bilder und Befunde sind mit Patienteneinverständnis
weiterbehandelnden Ärzten zugänglich.
Patienten: Mittels Tele-Augenkonsil von Talkingeyes® wurden
N=1662 normotone, nicht-diabetische Patienten ohne Systemerkrankungen
im Alter von 41 bis 89 Jahren und N= 165 Patienten mit einem in den
letzten 12 Monaten abgelaufenen Schlaganfall im Alter von 41 bis 89
Jahren analysiert. Alle Fundusbilder wurden telemedizinisch von einem
erfahrenen Augenarzt mit einem standardisiertem Verfahren befundet.
Dabei wurde die Kommunikationssoftware “MedStage”
verwendet. Es wurden die Auftretenshäufigkeiten von
Mikroangiopathien der Netzhautgefäße und des
N.opticus pro Altersdekade berechnet.
Ergebnisse:
Gesunde Kontrollen: Auch bei “gesunden” Personen
zeigten sich Mikroangiopathien der Netzhautgefäße
und des N.opticus, wobei die Auftretenshäufigkeiten
signifikant altersassoziiert waren: Die Auftretenshäufigkeiten
stiegen bei der Opticusatrophie von 0.8 % in der 4. Lebensdekade auf 15
% in der 8. Lebensdekade (Faktor 19) an, von arterio-venösen
Kreuzungszeichen von 2% in der 4. Lebensdekade auf 9% in der 8.
Lebensdekade (Faktor 4.5). Bei Patienten mit in den letzten 12 Monaten
durchgemachten Schlaganfall waren die Auftetenshäufigkeiten
von Mikroangiopathien in der Netzhaut und im N.Opticus signifikant
höher. Eine Opticusatrophie fand sich bei 30% der
Schlaganfall-Patienten in der 4. Lebensdekade (Kontrollen 0.8 %) und
bei 40% der Schlaganfall-Patienten in der 5. Lebensdekade (Kontrollen
2,3 %).
Zusammenfassung:
Bei “gesunden” Personen zeigen sich auch
Mikroangiopathien von Netzhaut und Sehnerv, die signifikant mit dem
Alter ansteigen. Bei Patienten mit abgelaufenen Schlaganfall ist die
Auftretenshäufigkeit von Mikroangiopathien in Netzhaut und
Sehnerv bei gleicher Altersklasse dramatisch höher. Eine
telemedizinische Untersuchung von Netzhaut und Sehnerv markiert
eindeutig Patienten mit abgelaufenen Schlaganfall und kann helfen einen
2. Schlaganfall zu vermeiden.
C. Beckendorf
1, J. Kirchner
2,
M. Arnold
1
1Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum
Erlangen, Ulmenweg 18, 91054 Erlangen, Germany
2Biotronik SE & Co. KG, Woermannkehre 1, 12359 Berlin, Germany
Herzinsuffizienz-Monitoring
mit implantierbaren Defibrillatoren
Telemonitoring zur Überwachung von Patienten mit
Herzinsuffizienz mit in implantierten Defibrillatoren integrierten
Sensoren. Hauptparameter sind die Aufzeichnung der thorakalen (TI) und
intrakardialen Impedanz (ICI). Die TI erlaubt Aussagen zum
intrathorakalen Flüssigkeitsstatus. Über die ICI kann
die Hämodynamik beurteilt werden. Aus den gesammelten Daten
werden Algorithmen entwickelt, die eine Vorhersage der Verschlechterung
des Zustandes der Patienten und damit ein frühzeitiges
medizinisches Eingreifen erlauben.
J. Durner
m&i-Fachklinik Ichenhausen
Telemedizinische
Livebetreuung von Parkinsonpatienten in der häuslichen
Umgebung und Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen im
Pflegeheim durch bilaterale Livestream-Videobeobachtung
Parkinsonpatienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung neigen
auf Grund des Krankheitsverlaufes zu heftigen Fluktuationen. Diese
Bewegungsschwankungen äußern sich entweder in
Off-Phasen mit deutlicher Unterbeweglichkeit bzw. in hyperkinetischen
On-Phasen mit überschießenden Bewegungen. Dieses
Krankheitsstadium ist für die Patienten besonders
beeinträchtigend und stellt für den Arzt eine
große Herausforderung dar, da hier eine engmaschige Betreuung
der Patienten mit einer engmaschigen Medikamentengabe erforderlich ist.
In der Regel ist dann eine längerfristige
akutstationäre Betreuung der Patienten unumgänglich.
Dies löst aber die medizinische Problematik der Patienten nur
teilweise, da die Bewegungsschwankungen auch nach der Entlassung
anhalten bzw. auch in der häuslichen Umgebung
natürlich in unterschiedlichster Form stets auftreten
können.
Eine ambulante Betreuung dieser Patienten erweist sich als
äußerst schwierig, da die oben beschriebenen
Bewegungsschwankungen sich innerhalb kürzester Zeit (innerhalb
von Minuten) ändern können und unvorhersehbare
Ausmaße annehmen können. Die Beurteilung dieser
Bewegungsstörung ist daher in der ambulanten Betreuung in der
neurologischen Praxis kaum möglich, da dem Arzt nur wenige
Minuten zur Beobachtung der Patienten zur Verfügung stehen und
er nur diesen speziellen Moment beurteilen kann.
Die Konsequenz daraus bedeutet auch eine schlechte
medikamentöse Einstellung des Patienten und eine erhebliche
Verunsicherung mit dem Gefühl der vernachlässigenden
Betreuung mit häufigen ambulanten Arztterminen.
Dieses Problem wurde von uns im Rahmen einer vom Bayerischen
Gesundheitsministerium finanzierten und mit Vergleichsdaten der AOK
unterstützten Studie untersucht. Es stellte sich heraus, dass
in der Interventionsgruppe pro Jahr eine Ersparnis von rund 5000,-
€ durch die Telemedizinische Betreuung zustande kam.
Schwerpunkt hierbei war die Reduzierung der durchschnittlichen
Krankenhausaufenthalte von 2,57 pro Jahr auf durchschnittlich 0,71 pro
Jahr. Unabhängig davon wiesen natürlich diese
Patienten auch einen besseren medizinischen Verlauf auf und
fühlten sich wesentlich besser betreut (siehe Poster-Anlage
III).
Konsequenterweise sollte dieses Projekt jetzt im medizinischen Alltag
übertragen werden. Dabei können dann die Patienten on
Demand telemedizinisch betreut werden.
Als ein neuer interessanter Ansatz wird jetzt von Seiten der AOK eine
Verbesserung der neurologisch-psychiatrischen Betreuung von Patienten
in Alten- und Pflegeheimen angestrebt. Hier soll auf Grundlage der
gemachten Erfahrungen bei Morbus Parkinson jetzt eine entsprechende
Telemedizinische Livebetreuung aufgenommen werden, sodass hier
Pflegekräfte oder die hausärztlichen Kollegen
jederzeit die Möglichkeit hätten,
neurologisch-psychiatrische fachärztliche Rücksprache
zu nehmen.
Dies wird aktuell auch von der Politik begünstigt, da eine
Änderung zur ambulanten Behandlung bei stationären
Einrichtungen nach § 119 B SGB V durchgesetzt wurde, die
ausdrücklich neben der hausärztlichen Betreuung auch
eine fachärztliche Betreuung der Pflegeeinrichtungen
zulässt. Die Konzeption hierfür wird ebenfalls
vorgestellt.
K. Pflug, F. Schlachetzki, S. Theiss, A. Leis, M. Kucera, T. Waas, S.
Pemmerl, U. Bogdahn, S. Boy
Klinik und Poliklinik für Neurologie der
Universität Regensburg
iRescYou –
Telemedizin in der Prähospitaldiagnostik
Das Ziel des Forschungsprojekts iRescYou, einer Kooperation zwischen
Universität Regensburg, OTH Regensburg, dem Regensburg Center
for Biomedical Engineering und dem Malteser Rettungsdienst Regensburg,
ist die schnelle Diagnose von Schlaganfallpatienten, noch bevor diese
die Notaufnahme erreichen. Mit einem mobilen Ultraschallgerät
und leicht bedienbarer Software auf Tablets werden Notärzte
und Rettungsassistenten unterstützt. Die Daten werden
verschlüsselt zu medizinischen Spezialisten weitergeleitet,
welche bei der Diagnose unterstützen und gegebenenfalls erste
Behandlungsschritte einleiten können – direkt am
Point of Care. Dabei soll iRescYou keine Speziallösung werden,
sondern eine erweiterbare Plattform für verschiedene
medizinische Fachbereiche, wie z.B. Kardiologie und Kindermedizin.
Achim Hein
EvoCare Telemedizin ECT eG
Telemedizin in der
Therapie – Die EvoCare-Nachsorge in der Regelversorgung der
Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd
"So kommt die kurative Versorgung zum Patienten nach Hause". Zur
Sicherung der
Behandlungserfolge bietet die Deutsche Rentenversicherung Bayern
Süd ihren Versicherten
evidenzbasierte Nachsorgekonzepte an. Seit 2013 hat die Deutsche
Rentenversicherung Bayern Süd
das telemedizinische Nachsorgekonzept der EvoCare-TeleTherapie
für die Behandlung zuhause
flächendeckend zugelassen, d.h. die Behandlungskosten
für die EvoCare-Nachsorge von Patienten
zu Hause werden von der DRV Bayern Süd getragen. Nach 8 Jahren
Erprobung und zahlreichen
Studien wird die EvoCare-Versorgung bayernweit ausgerollt. Hierzu wurde
die bundesweit erste
Telemedizin Genossenschaft gegründet. Die Telemedizin
Genossenschaft begleitet Kliniken
ganzheitlich bei der Einführung der neuen telemedizinischen
Behandlungsmöglichkeiten.
Ralf Kohnen
EvoCare Telemedizin ECT eG
Betriebliche
Gesundheitsförderung mit EvoCare-Telemedizin - Risiken
reduzieren
Eine häufig sich stellende Herausforderung betrieblicher
Gesundheitsmaßnahmen ist die mangelhafte
Interventionsmöglichkeit des Arztes nach entsprechender
Präventionsdiagnostik. Hier schafft
EvoCare-Telemedizin wirksam Abhilfe und verbessert Patientenmotivation
wie Compliance gerade
während betrieblicher Maßnahmen. "Durchs Auge ins
Herz schauen" nennt sich die Methode, die als
modernes Verfahren zur Früherkennung von
Gefäßrisiken (Folge Schlaganfall und Herzinfarkt)
eingesetzt wird. Hierbei wird im Betrieb ein Fundusbild vom Auge
gemacht und telemedizinisch per
Augenhintergrunddiagnostik, AV-Ratio vom Ophthalmologen sowie
Internisten befundet. Patienten
erhalten nun Verordnungen und Empfehlungen des Arztes, der wiederum die
Durchführung und
Einhaltung entsprechend über Telemonitoring führen
kann. Die EvoCare-Services helfen so Patient,
Arzt und dem Betrieb.
Michael Schellenberger
Deutsches Telemedizin Zentrum – DTZ e.V.
Tertiärprävention
und stationäre Rehabilitation mit Telemedizin –
Fallbeispiel Kardiologie
Patienten der Kardiologie können zu Hause ärztlich
supervidiertes, verordnetes und kontrolliertes
Ergometertraining durchführen - die kardiologische
EvoCare-TeleRehabilitation. Nach der stationären
Rehabilitation wird dafür ein 10-wöchiges
Trainingsprogramm zu Hause so absolviert, dass die
Patienten bereits während der Rehabilitation wieder arbeiten
gehen können. Die ärztliche Supervision
erfolgt aus der klinischen TeleReha-Abteilung. Die Erfahrungen der
Patientenführung sind sehr gut.
Erste Zwischenergebnisse zeigen Leistungssteigerungen bei Patienten von
bis zu 69%.
Poster Nr. 11
Uli Schmucker, Stefanie Reichardt, Johannes Sturm
AUC - Akademie der Unfallchirurgie GmbH
TKmed® - das
bundesweite Netzwerk für TeleKooperation in der Medizin
Seit 2012 steht mit TKmed® - entwickelt von der AUC GmbH der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und
Technologiepartnern – ein für die
flächendeckende, sektorenübergreifende
multidisziplinäre Anwendung konzipierte Telekonsultations- und
Teleradiologie-Plattform zur Verfügung. Durch drei modulare
Ausbaustufen eignet sich das System für alle medizinischen
Einrichtungen, vom Hausarzt bis zum Maximalversorger. Knapp 100
Kliniken aller Versorgungsstufen, darunter die Mehrheit der
BG-Unfallkliniken sind gegenwärtig vernetzt.
Poster Nr. 12
Anneliese Schmaus-Klughammer
1, Horst
Kunhardt
2
1Klughammer GmbH
2Technische Hochschule Deggendorf
Unterstützung
der regionalen Gesundheitsversorgung im strukturschwachen Raum mit
Hilfe von innovativen eHealth-Lösungen
„Gesundheit“ ist heute zu einem wichtigen
Standortfaktor geworden. Neben einer guten medizinischen Versorgung im
Krankheitsfall und bei der Rehabilitation gehören dazu auch
Betreuungsangebote im Falle einer Pflegebedürftigkeit. Der
Erhalt der Wirtschaftskraft in den Regionen hängt wesentlich
von der Gesundheit der Bürger ab. Auch in Bayern ist die
Gesundheitswirtschaft ein Zukunfts- und Wachstumsmarkt. Im Rahmen eines
Qualitätswettbewerbs des Bayerischen Staatsministeriums
für Gesundheit und Pflege (StMGP) wurden 20 Regionen und
Landkreise als Gesundheitsregionen ausgezeichnet. Themenschwerpunkte
der Gesundheitsregionen sind dabei Prävention, Erhalt und
weiterer Ausbau der medizinische Versorgung, ein Weiterbildungsverbund
für Ärzte und innovative Konzepte zur Begegnung des
Ärztemangels.
Die Vernetzung von Haus- und Fachärzten im ländlichen
Raum mit Experten an Kliniken erfolgt mittels der webbasierten
Plattform Case.io. Diese Plattform wurde für med.
Konsultationen entwickelt und stellt einen arztgeführten,
sicheren, niedrigschwelligen Zugang zu Patienteninformationen mittels
Computer, Tablet-PC und Smartphone dar. Damit steht eine Plattform
für die sichere Arzt-Patientenkommunikation in
Gesundheitsregionen zur Verfügung.
Hans Demski
1, Holger Schmuhl
1,Siegfried
Jedamzik
2, Claudia Hildebrand
1
1Helmholtz Zentrum München, Deutsches
Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt,
Neuherberg>
2GO IN Integrationsmanagement- und
Beteiligungs-GmbH, Ingolstadt
EMPOWER - Ein
innovatives, web-basiertes Softwaresystem zur Unterstützung
von Patienten im eigenverantwortlichen Umgang mit Diabetes
Das EMPOWER Projekt entwickelt ein innovatives Softwaresystem zur
Unterstützung von Patienten mit Diabetes. Dabei steht der
Patient im Mittelpunkt und wird im eigenverantwortlichen Umgang mit
Diabetes Type I oder II geschult und motiviert.
Das webbasierte EMPOWER System zeigt auf wie sich Lebensweise und
Umgebung auswirken und wie Patienten selbstbestimmt und
eigenverantwortlich mit ihrer Erkrankung leben können.
Das System ersetzt jedoch nicht die notwendige Betreuung durch den
Arzt, sondern unterstützt auch ihn durch Nutzung innovativer
Konzepte wie z.B. Handlungsempfehlungen auf Basis
computer-interpretierbarer klinischer Behandlungsleitfäden.
Augustin U
1, Geiseler J
2,
Helms TM
1
1Deutsche Stiftung für chronisch Kranke
2Klinik
für Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Asklepios
Fachkliniken München-Gauting
EViVa –
Einfluss von Videovisiten auf die Versorgungsstabilität von
außerklinisch invasiv beatmeten Patienten
Die außerklinische invasive Beatmung erfordert eine
engmaschige und abgestimmte ärztliche und pflegerische
Versorgung. Aufgrund der Komplexität der Behandlung ist die
Einbindung fachärztlicher Expertise über
spezialisierte Beatmungszentren unabdingbar. Jedoch ist die
Verfügbarkeit der fachärztlichen Expertise
– sowohl im städtischen als auch erst recht im
ländlichen Raum – äußerst
begrenzt. Die Inanspruchnahme der fachärztlichen Versorgung
ist für den Patienten zudem oftmals mit der Notwendigkeit
eines Transports und somit einem hohen Aufwand verbunden. Des Weiteren,
stellt die Komplexität der Versorgung hohe Anforderungen an
das betreuende Pflegepersonal und die Angehörigen des
Patienten.
Vor diesem Hintergrund müssen Überlegungen
hinsichtlich neuer, innovativer Versorgungsansätze
getätigt werden, die zu einer Verbesserung der
Versorgungssituation von außerklinisch invasiv beatmeten
Patienten durch eine zeitnahe Verfügbarkeit
fachärztlicher Expertise sowie der Vermeidung
unnötiger Krankenhauseinweisungen führen. Die
zeitnahe Verfügbarkeit fachärztlicher Expertise
offeriert zudem eine Entlastung für die betreuenden
Pflegefachkräfte und Angehörigen des Patienten. Ein
derartiger innovativer Ansatz stellt die Durchführung
telemedizinischer Videovisiten dar.
Die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke führt aus
diesem Grund ein Modellvorhaben in Kooperation mit der Klinik
für Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin der Asklepios
Fachkliniken München-Gauting durch, welches den Einfluss von
Videovisiten auf die Versorgungsstabilität von
außerklinisch invasiv beatmeten Patienten untersucht.
W. Graf, M. Scibor, G. Winkler, J. Mühler, W. Kuhn, M. Keidel,
L. Marquardt, S. Schwab, B.S. Kasper, H.M. Hamer
Erlangen, Schweinfurt, Bayreuth
Netzwerk Telemedizin
Epilepsie in Bayern (TelEp)
Fragestellung: Im Rahmen eines durch das
Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
geförderten Projekts wird das erste telemedizinische Netzwerk
zur Diagnostik und Behandlung von Epilepsie in Bayern (TelEp)
aufgebaut. Mit Hilfe dieses Netzwerkes soll die Anwendbarkeit und
Praktikabilität telemedizinscher Methoden hinsichtlich
epileptologischer Fragestellungen untersucht werden.
Methode: Im Mittelpunkt des
Telemedizin-Netzwerkes steht die Durchführung
telemedizinischer Konsile, die während einer Video-Konferenz
patientenbezogene Daten, EEG-Ableitungen, Bildgebung und ggf. ein
Patienten-Video beinhalten. Dabei wird im Epilepsiezentrum Erlangen ein
telemedizinischer Dienst vorgehalten, der bei epileptologischen Fragen
der Partnerkliniken konsiliarisch zu Rate gezogen werden kann. Dabei
können schwerpunktmäßig folgende
Fragestellungen beraten werden: 1. Differentialdiagnostik epileptischer
Anfälle, 2. Management nach dem ersten epileptischen Anfall,
3. Syndrom-Diagnose 4. Diagnose und Therapie des Status epilepticus,
5.Therapie bei pharmakorefraktärer Epilepsie (z.B. Frage nach
nicht-medikamentösen Behandlungsoptionen).
Ziele: Während einer ersten
6-monatigen Projektphase wurden die technischen und organisatorischen
Voraussetzungen zur Durchführung telemedizinischer Konsile
geschaffen. Im weiteren Verlauf sollen über einen Zeitraum von
18 Monaten die Charakteristika einer telemedizinischen Betreuung und
ihre Bedeutung für die beteiligten Patienten und
Ärzte sowie sozioökonomische Aspekte evaluiert
werden.
Schlussfolgerungen: Sollte sich die
Anwendung der Telemedizin zur Diagnostik und Behandlung der Epilepsie
als sinnvoll erweisen, wäre perspektivisch eine Ausweitung des
TelEp-Netzwerkes vorgesehen. Neben einer zunehmenden Zahl
Neurologischer Kliniken könnten dann auch Internistische
Kliniken und ambulant tätige Ärzte am TelEp-Netzwerk
beteiligt werden.
Jürgen Besser, Michael Schneider, Jürgen Zerth
Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte
Wissenschaften, Merkurstr. 41, 90763 Fürth
Multiperspektivische
Betrachtung von TeleCare/TeleMed in der pflegerischen Versorgung
Aktuell hat nur ein marginaler Teil der technischen Inventionen mit
betreuendem (TeleCare) bzw.
medizinischem (TeleMedicine) Charakter den Sprung zur Innovation im
Anwendungsbereich der
pflegerischen Versorgung geschafft.
Dieser Einsatzbereich ist auf den ersten Blick naheliegend, unterliegt
in der Umsetzung allerdings
zahlreichen Einschränkungen, die methodisch analysiert und
aufbereitet werden können. Am Beispiel
der stationären Betreuung dementiell veränderter
Menschen wird veranschaulicht, welche
multiperspektivischen Voraussetzungen erfüllt sein
müssen, damit alle Stakeholder die Innovation
herbeiführen möchten.
Theresa Schölderle, Andreas Zierdt, Wolfram Ziegler
EKN – Entwicklungsgruppe Klinische
Neuropsychologie,
Klinik für Neuropsychologie, Städt. Klinikum
München
Digitale
Sprachsignalanalyse im Dienste der neurologischen Diagnostik: Das
Münchner AkustikProfil, MAP-Online.
In Deutschland leben etwa 300.000 Menschen, die infolge einer
Hirnschädigung eine Sprechstörung (Dysarthrie)
erlitten haben. Überwiegend sind dies Patienten nach einem
Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma, Patienten mit
fortschreitenden neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose
oder Morbus Parkinson, und Patienten, bei denen eine
frühkindliche Hirnschädigung aufgetreten ist. Eine
Sprechstörung tritt ein, wenn die Hirnläsion wichtige
motorische Zentren wie die motorische Rinde, den Hirnstamm, das
Kleinhirn, die tiefen Kerne oder die Verbindungsbahnen zwischen diesen
Strukturen betreffen. Beeinträchtigungen der motorischen
Prozesse, mittels derer wir durch Bewegungen von Lippen, Zunge, Kiefer-
und Schlundmuskulatur, des Kehlkopfs und der Atmungsorgane Sprachschall
hervorbringen, führen dann beispielsweise zu verlangsamtem,
unverständlichem, angestrengtem und unnatürlichem
Sprechen. Die betroffenen Patienten sind in ihrer privaten, beruflichen
oder gesellschaftlichen Partizipation oft erheblich
beeinträchtigt.
Der Sprachschall ist der Träger aller Kennzeichen einer
Sprechstörung, denn alle pathologische Veränderungen
des Bewegungsvorganges beim Sprechen wirken sich als
Veränderungen im Sprachschall aus. Der Sprachschall
lässt sich durch ein Mikrofon leicht aufzeichnen und mittels
digitaler Signalanalyseverfahren untersuchen. Auf diesem Weg
können wichtige Merkmale einer Dysarthrie objektiviert und
quantifiziert werden. Die „akustische
Sprachsignalanalyse“ bietet damit eine Möglichkeit,
mit geringem technischem Aufwand und geringer Belastung für
den Patienten aufschlussreiche diagnostische Daten zu erheben und so
den Goldstandard des so genannten „ohrenphonetischen
Befundes“ um wichtige objektive Parameter zu
ergänzen. Vor allem in der Verlaufsdiagnostik und der Messung
von Therapieeffekten sind sensitive akustische Parameter sehr
hilfreich.
In der akustischen Phonetik wurden in den letzten Jahrzehnten
ausgefeilte Sprachsignalanalysemethoden entwickelt, und durch die
allgemeine Verfügbarkeit leistungsstarker Rechner und
geeigneter Software könnten diese Methoden in jeder Klinik
oder Praxis angewendet werden. Dass sich diese Methoden in der
Dysarthriediagnostik bis heute nicht durchgesetzt haben hat
verschiedene Gründe: (1) Die Anwendung dieser Verfahren
erfordert ein Know-how, das unter Sprachtherapeuten nicht verbreitet
ist. So müssen beispielsweise Messartefakte erkannt und
beseitigt werden können. (2) Viele Parameter der akustischen
Phonetik lassen sich im Sprachsignal dysarthrischer Patienten entweder
gar nicht oder nicht zuverlässig bestimmen. (3) Die
Interpretation akustischer Sprachdaten erfordert nicht nur phonetische
sondern auch klinische Erfahrung. (4) Die Messdaten hängen
sehr stark vom Untersuchungsmaterial und der für die Analyse
verwendeten Software und deren Parametereinstellungen ab.
Aus diesen
Gründen entwickeln wir im Rahmen des Telediagnostiksystems
PhonLab eine auf akustischen Analyseverfahren basierende
Dysarthriediagnostik. Die Patienten werden dazu in ihrer jeweiligen
Klinik oder Praxis online nach einem Standardverfahren untersucht. Die
digitalisierten Sprechproben werden auf einem zentralen Server
gespeichert und dort von Neurophonetik-Experten nach festgelegten
Standards analysiert. Die gemessenen Sprachdaten werden zu einem Befund
aufbereitet und können vom Untersucher abgerufen werden.
Das
Poster beschreibt die Vorgehensweise von MAP-Online und illustriert den
Wert dieses Verfahrens anhand von Beispieldaten.
KP. Gloning
1, T. Kreiser
2,
O. Stumpe
2, M. Middeke
3
1Pränatal Medizin München
2almeda
München
3Hypertoniezentrum München
BaTeleS - Bayerisches
Telemedizin Projekt Schwangerschaft
Design
Randomisierte, kontrollierte, prospektive Studie
Patientinnen mit Hypertensiven
Schwangerschaftserkrankungen (HES) oder Risikofaktoren für
eine Präeklampsie.
Hintergrund
Blutdruck- und Gewichtsverhalten während der Schwangerschaft
sind zwei wichtige Determinanten für den
Schwangerschaftsverlauf. Übergewicht, Adipositas und abnormale
Gewichtszunahme sind wichtige Risikofaktoren für die
Entwicklung einer Hypertonie in der Schwangerschaft. Hypertensive
Schwangerschaftserkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen
der Müttersterblichkeit und der perinatalen
Mortalität. Die Häufigkeit beträgt in
Deutschland ca. 5-10 % aller Schwangeren. Frauen mit HES haben ein
erhöhtes Präeklampsie-Risiko.
Die telemetrische Übertragung der Blutdruck- und Gewichtsdaten
in das Betreuungszentrum ermöglicht eine zeitnahe
Rückmeldung. Damit kann eine Risikoentwicklung
frühzeitig erkannt werden, der Entwicklung von Komplikationen
effektiv entgegen gewirkt werden und eine verbesserte
Therapiesteuerung erreicht werden.
M. Middeke, G. Eisele , F. Goss , E. Nelböck-Huber
Hypertoniezentrum München
MART - Münchner
Arterielle Hypertonie Register Telemedizin
Das telemetrische Monitoring (telemetrische Datenübertragung)
der selbst gemessenen Blutdruck- und Herzfrequenzwerte aus der
Häuslichkeit und die damit verbundene Therpiesteuerung mittels
moderner Kommunikationswege (Mail, SMS, Tel) ist ein viel
versprechendes Verfahren, um die dauerhafte Blutdruckeinstellung und
Therapie -Adhärenz zu verbessern.
Hiervon können insbesondere Risikopatienten, z. B. mit schwer
einstellbarer Hypertonie, hypertensiven Krisen,
Schwanger-schaftshypertonie und weiteren Indikationen profitieren. Im
Münchner Register sind derzeit zweiundneunzig entsprechende
Patienten und deren Verlauf erfasst.
Indikationen
- Schwer einstellbare Hypertonie
- Therapierefraktäre / resistente Hypertonie
- Hypertensive Krisen
- Komplexe Medikamenten-umstellung / Neueinstellung
- Gewichtsmanagement bei adipösen Hypertonikern (BD-und
Gewicht-Monitoring)
- Kontrollierter Auslaßversuch
- Schwangerschaftshypertonie
M. Middeke, F. Goss
Herzzentrum Alter Hof München
Telemedizin bei
chronischer Herzinsuffizienz - Patientenselektion ist entscheidend
für den Erfolg
Die zunehmende Prävalenz der chronischen Herzinsuffizienz
führt zu einer Ausweitung der Gesamtbehandlungskosten. Die
erste deutsche Telemedizin-Studie (Münchner-Studie)
mit 502 Patienten konnte die Überlegenheit einer
telemedizinischen Betreuung (TM) im Vergleich zur konventionellen
Behandlung nachweisen (1).
Patienten mit der Krankenhaus-Entlassungsdiagnose
„Herzinsuffizienz“ wurden innerhalb von 6 Wochen
randomisiert in die Interventions- bzw. Kontrollgruppe aufgenommen.
Methode
Alle Patienten in der Interventionsgruppe erhielten eine Telewaage und
14% zusätzlich ein Blutdruckgerät zur telemetrischen
Übermittlung. Telefonische Betreuungsgespräche
(Telecoaching) und die Zusendung von Schulungsmaterial fanden in den
ersten 3 Monaten alle 14 Tage, danach monatlich statt. Dazu kamen
Interventionsanrufe bei auffälligen Werten aus den
täglichen Messungen von Gewicht und ggf. Blutdruck.
Für medizinische Fragen oder bei Problemen mit der Telemetrie
stand kontinuierlich eine Hotline zur Verfügung (alemda,
München).
Ergebisse
Nach einer durchschnittlich zwölfmonatigen Beobachtungszeit
konnte eine Reduktion der Rehospitalisierungsrate und der Gesamtkosten
aller Teilnehmer der Telemedizin-Gruppe von 39,5 % und der
Mortalität von 46 % im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
erreicht werden. Dabei deuten die gestiegenen Arzneimittelkosten darauf
hin, dass die Medikamenten-Compliance um ca. 10% verbessert wurde.
Fazit
Die Patienten sollten möglichst im Anschluss an einen
stationären Aufenthalt wegen dekompensierter Herzinsuffizienz
in die telemedizinische Betreuung überführt werden,
wie dies in der Münchner-Studie geschehen ist – dies
insbesondere dann, wenn die maximale medikamentöse Therapie
noch nicht ausgeschöpft werden konnte. Das zeigt ein Vergleich
(2) mit einer anderen deutschen Studie (TIM-HF), die keinen Vorteil der
Telemedizin zeigen konnte (3).
Die telemedizinische Betreuung ist heute bereits ein wichtiger Baustein
in der Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.
Der Schwerpunkt sollte auch im Rahmen der Telemedizin auf der Betreuung
der Patienten und nicht auf der maximalen Ausstattung mit
technologischen Komponenten liegen. Das Telemonitoring relevanter
Vitalparameter sollte individuell für ausgewählte
Subgruppen definiert werden.
Günter Braun
Aristo Telemed AG
Dialyse und
Nierentransplantation – weniger wäre mehr!
Von einem Nierenversagen und einer Nierenersatztherapie sind in
Deutschland aktuell etwa 100.000 Menschen betroffen, das ist die
höchste Prävalenz in Europa. Etwa 80% erhalten eine
Dialyse, die rund EUR 50.000 im Jahr kostet. In einem Projekt des
bayerischen Gesundheitsministeriums hat Aristo Telemed die
Zusammensetzung der Kosten, mögliche Vorteile durch
Telemedizin und die Epidemiologie der chronischen Nierenkrankheit
anhand von Daten großer Krankenkassen und Vergleichsdaten aus
anderen Ländern untersucht. Das Ergebnis macht erhebliche
strukturelle Mängel und eine falsche
Prioritätensetzung im deutschen Gesundheitssystem deutlich.
Poster Nr. 22
Lars Marquardt, Angela Wacker
Universitätsklinikum Erlangen, Neurologische Klinik
Schlaganfallnetzwerk mit
Telemedizin in Nordbayern
STENO steht für „Schlaganfallnetzwerk mit
Telemedizin in Nordbayern“.
Unter Koordination durch das Universitätsklinikum Erlangen
sind 17
Krankenhäuser in Mittel-, Ober- und Unterfranken und der
Oberpfalz
sowie Thüringen mit den überregionalen
Schlaganfallzentren der Region
in Bayreuth, Erlangen und Nürnberg vernetzt. In jedem
Krankenhaus
stehen Schlaganfalleinheiten mit interdisziplinären
Behandlungsteams,
bestehend aus Ärzten, P egekräften und Therapeuten,
zur Verfügung.
Die Kernelemente des Netzwerkkonzepts sind:
- Telemedizinische Konsultation: In den 3 Schlaganfallzentren stehen
rund um die Uhr erfahrene Neurologen zur Beurteilung akuter
Schlaganfallpatienten in jedem teilnehmenden Krankenhaus
bereit. Eingesetzt wird modernste telemedizinische Technik, die
durch Wissenschaftler des Kopfklinikums der Universität
Erlangen
in Zusammenarbeit mit Firmen aus der Metropolregion entwickelt
und kon guriert wurde.
- Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen: Durch
stetigen Erfahrungsaustausch
wird ein kontinuierlicher Wissens uss gesichert.
- Standardisierung und Qualitätsmanagement: In allen Kliniken
des
Netzwerks wird nach einheitlichen Standards für Diagnostik und
Therapie des Schlaganfalls gearbeitet.
B.Hoffmann
1, M.Scibor
2,
S.Steidl
3, E.Nöth
3,
M.Keidel
1
1Neurologische Klinik, Bezirkskrankenhaus Bayreuth
2Neurozentrum, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
3Informatik, Universität Erlangen-Nürnberg
„Telehealth im
Smarthome“ – Teletherapie von
Sprechstörungen bei Parkinson- Patienten
Parkinson ist neben der Demenz eine der häufigsten
neurodegenerativen Erkrankungen des Nervensystems. Aufgrund der
demographischen Entwicklung ist zu erwarten, dass die Anzahl der
Erkrankten in Deutschland von aktuell etwa 200.000 weiter ansteigen
wird.
Über 90 % der Parkinson-Patienten leiden unter einer
Sprechstörung, die aufgrund der verminderten
Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen zu einer sozialen
Isolation führen kann und somit die Lebensqualität in
besonderem Maße beeinträchtigt.
Innerhalb des Modellprojekts werden Parkinson-Patienten im
häuslichen Bereich mittels Tele-Sprachtherapie versorgt. Die
therapeutische Leistung wird über einen Internet-basierten,
audiovisuellen Online-Dialog erbracht.
Es ist davon auszugehen, dass die zeitsynchrone Teletherapie in Zukunft
neue Chancen für eine bedarfsgerechte und wohnortnahe
Versorgung der Patienten im Sinne einer poststationären
Behandlungskette bieten kann.
Sybill Hessler
1, Ralf Pourie
1,
Gabriele Stumm
1, Heike Buhr-Schinner
2
14sigma GmbH
2Ostseeklinik Schönberg-Holm
ReNaTe – COPD:
Rehabilitation Nachsorge TeleCare bei Chronisch Obstruktiver
Lungenerkrankung
Für die COPD mit Auswirkungen auf die Lebensqualität
und Lebenserwartung ist die Rehabilitation als effektiv belegt. Um die
positiven Effekte in häuslicher Umgebung zu erhalten, setzt
ein Projekt der Krankenkasse Knappschaft-Bahn-See, der Rehaklinik
Ostseeklinik Schönberg-Holm und der 4sigma GmbH in Oberhaching
neben einer Rehamaßnahme auf Patientencoaching und
bedarfsorientierten Einsatz von Telemonitoring. Ziel des Projektes ist
es, positive Verhaltensänderungen wie Nikotinkarenz,
regelmäßiges körperliches Training, gesunde
Ernährung dauerhaft zu etablieren, um Exacerbationen und
destabilisierende psychosoziale Probleme zu reduzieren.
Katja Cormann
1, Ralf Pourie
1,
Gabriele Stumm
1, Günter Neubauer
2,
Christof Minartz
2, Andreas Gmeiner
2
14sigma GmbH
2Institut für
Gesundheitsökonomie München
Telemonitoring bei
Herzinsuffizienz – ungeeignet bei depressiven Patienten?
Nach derzeitigen Studien zum Telemonitoring bei Herzinsuffizienz
(TIM-HF) oder COPD (Pinnock) scheinen depressive Patienten nicht von
der Telemetrie ihrer Krankheitsparameter zu profitieren. Dies mag an
der technikorientierten Ausrichtung der Projekte gelegen haben, die
depressiven Patienten erst recht die Abhängigkeit von einer
hochtechnisierten unpersönlichen Medizin suggerierte. In einer
eigenen Studie des IfG und der 4sigma wurde Telemonitoring als
Komponente eines persönlichen Coachings eingesetzt, um
Patienten Selbstwirksamkeit erleben zu lassen und das Erlernen
gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen zu erleichtern. Mit
diesem Konzept ließ sich auch bei dieser Klientel sowohl eine
Ausgabeneinsparung wie auch eine Verbesserung der emotionalen
Lebensqualität erreichen, während die Kontrollgruppe
sich im Vergleichszeitraum verschlechterte.
Gabriele Stumm
1, Alexandra Blaik
2,
Sandra Sorgatz
3, Claus Luley
2,
Sabine Westphal
2,4
14sigma GmbH
2Universität Magdeburg
3Die
Schwenninger
4Klinikum Dessau
„Fit heute,
fit morgen“ – Telemetrie gegen inneren Schweinehund
Im BMBF gefördertem Projekt begegneten 184 Teilnehmer mit
metabolischem Syndrom ihrem Übergewicht, Bluthochdruck und
Stoffwechselstörungen mit adäquater
Ernährung und körperlicher Aktivität. Die
beiden Interventionsgruppen wurden hierfür mit telemetrischem
Aktivitätssensor und Bilanzrechner, kombiniert mit
wöchentlichen Feedbackbriefen oder monatlichen
Telefoncoachings, unterstützt. In 12 Monaten gelang ihnen eine
signifikant höhere prozentuale Gewichtsreduktion (-11,4 bzw.
-8,6%), Blutdrucksenkung (-11,0 bzw. -12,4 mm Hg) und
Laborwertverbesserungen als der Kontrollgruppe mit Gruppenschulung und
Infobroschüren alleine (-3,7%, bzw. 5,8 mm Hg).
S. Dresbach
Zentrum für Telemedizin e.V. Bad Kissingen
Schematischer Prozess
von Stroke Angel und Cardio Angel
Die zentrale Komponente des technischen
Ansatzes stellt ein Tablet-PC dar. Mit diesem
werden während des Einsatzes, die für den
Krankenhausarzt relevanten Daten erhoben
(Name, Alter, Versicherungsdaten, Symptome,
Medikation, Ankunftszeit, etc.) und über
Mobilfunk (GPRS/ HSDPA / UMTS/ LTE) an das
Zielkrankenhaus gesendet.
S. Dresbach
Zentrum für Telemedizin e.V. Bad Kissingen
Telemedizin Chance
für die Region
FÜR DIE GESUNDHEITSREGION BÄDERLAND BAYERISCHE
RHÖN
STELLT DIE TELEMEDIZIN EINE GROSSE CHANCE DAR:
- zur Unterstützung einer bedarfsgerechten innovativen Medizin
- zur Optimierung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
- zum Ausbau der medizinischen und technologischen Innovationskraft
- zur Schaffung von Arbeitsplätzen
TRANSFER VON FORSCHUNG IN DEN MARKT SYSTEMATISIEREN:
- Überführung telemedizinischer Projekte in den
Regelbetrieb
- Größeres Angebot an Produkten und Dienstleistungen
KOMPETENZEN BÜNDELN:
- Identifizierung geeigneter Anwendungsbereiche
- Aufbau technischer Infrastrukturen
- Steigerung der Akzeptanz bei Ärzten und Patienten
- Schulung des medizinischen Personals in Telemedizin
- Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit
VERSORGUNG SICHERSTELLEN:
- Förderung der Vernetzung von Technologieanbietern und
Gesundheitsdienstleistern
- Angebot telemedizinischer Dienstleistungen im Regelbetrieb
- Implementierung innovativer Versorgungsmodelle
- Sicherstellung von Refinanzierung und Betrieb
S. Dresbach
Zentrum für Telemedizin e.V. Bad Kissingen
TeleView – Telemedizinisches (Video-) Netzwerk in der Region Main-Rhön
Entwicklung von Telekonsilszenarien
Das ZTM hat seit Anfang 2013 in mehreren
bilateralen Gesprächen mit interessierten
Dienstleistern und potentiellen Partnern in der
Region Bad Kissingen die Anforderungen und
auch die Möglichkeiten für eine telekonsiliarische
Dienstleistung aufgenommen. Unter
Berücksichtigung der aktuellen Literatur, wurden
daraus mehrere mögliche Telekonsilszenarien
entwickelt. Diese wurden bei einem Workshop mit 10-
15 Experten diskutiert. Als Ergebnis der intensiven
Literaturrecherche und des Experten-Workshops
wurde unter anderem das Szenario des TeleView
weiter ausgearbeitet.
Telekonsilszenario TeleView
Das Szenario fokussiert auf dem synchronen
Datenaustausch, im speziellen den Austausch
von Videobildern. Für die Bereitstellung des IKTSystems
wurden die Teledoc-Systeme der Firma
MEYTEC eingebunden. Das System ermöglicht es
dem Arzt aus der Ferne Patienten zu untersuchen. Es
wurde in einer ersten Pilotstudie in 2 Einrichtungen
zur Betreuung von außerklinischen Intensiv-
Patienten getestet. Konkret soll die Korrespondenz
zwischen dem Thoraxzentrum Münnerstadt
(Fachärztliche Expertise im Bereich pulmonaler
Erkrankungen) und den ansässigen Heimbeatmungs-
Wohngemeinschaften im Landkreis Bad Kissingen
ermöglicht werden. Im Laufe der Pilotphase wurde das
System auf das orthopädische Krankenhaus Schloss
Werneck in Verbindung mit dem Rehabilitations- und
Präventionszentrum Bad Bocklet erweitert.
Kontinuierliche Verbesserung und Erweiterung
Das Konzept wurde hinsichtlich technischer
Parameter (bspw. Bild- und Tonqualität) und auch
aus organisatorischer Sicht (bspw. Handhabung und
Preis) evaluiert. Weiterhin wird in diesem Rahmen
untersucht, wie stark die Lebensqualität und die
Behandlung der Patienten verbessert werden.
Inzwischen wurde das Dienstleistungskonzept
weiter ausgearbeitet und kann nun auch auf andere
Krankheitsbilder übertragen werden.
Bisherige Erfahrungen und nächste Schritte
Der synchrone Informationsaustausch mittels
Videokommunikation befindet sich aktuell am
Ende einer Pilotphase. Das Konzept ermöglicht
die gezielte Unterstützung von medizinischem
Personal, wie z.B. Ärzten, um eine effizientere
Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Weiterhin
wird hierbei die Kommunikation zwischen den
Dienstleistern unterstützt. Es zeigt sich schon jetzt
bei den laufenden Studien, dass die Arbeitseffizienz
und auch die Zufriedenheit der Beteiligten
gesteigert werden. Deshalb werden in nächster Zeit
weitere Partner im Netzwerk etabliert und so eine
ganzheitliche Expertise in der Region und darüber
hinaus zur Verfügung zu stehen.
U.Kippnich
1, T.Schlereth
1,
R. Dietsch
1, P. Hausl
1,
D. Deinert
1, H. Soda
2, V.
Ziegler
2, B. Griewing
2,
S. Dresbach
3, A. Rashid
4,
E. Freier
5
1Bayerisches Rotes Kreuz
2Neurologische Klinik,
Rhön-Klinikum, Bad Neustadt
3Zentrum für
Telemedizin Bad Kissingen
4FZI Forschungszentrum für
Informatik, Karlsruhe
5Luftrettungszentrum Christoph 18, Ochsenfurt
Flight for Stroke -
Durch den Einsatz von Luftrettungsmitteln profitieren mehr
Schlaganfallpatienten von der Lysetherapie
Die zeitgerechte notärztliche Versorgung von Patienten mit
Verdacht auf akuten Schlaganfall stellt gerade im ländlichen
Raum eine organisatorische sowie ökonomische Herausforderung
dar.
Am Beispiel der nordbayerischen Region (Unterfranken) wird ersichtlich,
dass für den Transport in die nächste Stroke Unit
teilweise enorme Wegstrecken zu bewältigen sind.
Die vorliegende Datenerhebung soll zeigen, dass der Einsatz von
Luftrettungsmitteln im ländlichen Raum den Einsatz der
Lysetherapie bei Schlaganfallpatienten unterstützt.
Die Lyserate in Bayern über alle Kliniken, die in der BAQ
(Bayerische Arbeitsgemeinschaft für
Qualitätssicherung) im Jahr 2013 erfasst wurden,
beträgt 16,5%. Im Vergleich hierzu sind die 58% extrem hoch
und zeigen, dass die Selektion der Patienten durch das Rettungsteam
sehr gut ist. Hierzu hat sicherlich auch die im Vorfeld erfolgte
Schulung beigetragen. Daher sehen wir die Luftrettung von Patienten mit
akutem Schlaganfall im ländlichen Raum als wichtige
Ergänzung zur Optimierung der Rettungskette.
Der Einsatz des Luftrettungsmittels unterstützt
im ländlichen Raum die Schlaganfallversorgung, so dass mehr
Patienten mit Verdacht auf akuten Schlaganfall innerhalb des
Lysezeitfensters in eine Stroke Unit gebracht werden.
Dr. Beate Kocks
SES-Senior Experten Service, Bonn
Kooperation mit China - Integration und Entwicklung von intelligenter Technologie im Gesundheitswesen;
Nanjing, Gulou District, Provinz Jiangsu
Chinas Gesundheitssektor weist ein großes Entwicklungspotential bei der Anwendung von Hochtechnologie auf.
An der Nanjing University of Posts and Telecommunications werden in einem umfassenden Projekt der Bedarf an
technischen Lösungen und die Möglichkeiten bei der Anwendung von Technologie in der Medizinbranche ermittelt.
Ziel: Langzeitkooperation Deutschland – China im Smart Health Sector.
- Knowlegde Transfer zwischen deutschen Universitäten/Forschungsgesellschaften und der Nanjing University of Posts and Telecommunications
- Austausch/Partnerschaften deutscher und chinesischer Unternehmen im technischen Bereich der Telemedizin/Telematik (Software, Hardware,
Gerätehersteller)
- Gründung eines internationalen, global vernetzten Innovations- und Kompetenzzentrums gemeinsam mit dem Global Institute
for Innovation & Entrepreneurship at Nanjing University. Es soll als Plattform für unternehmerische Ausbildung/Training und als
Geschäftsgründungs-/Förderungszentrum dienen.
Projektleitung: Gulou Sciene & Technology Enterprising and Innovation Service Center, Nanjing (staatliche Non-Profit-Organisation
der Sozialen Fürsorge, genehmigt von der Regionalregierung Gulou, geleitet vom Wissenschafts- und Technologieministerium, Provinz Gulou).
Das Zentrum dient als Bindeglied zwischen Regierung - Universitäten - Unternehmen. Es unterstützt kleine/mittlere Betriebe bei der
Nutzbarmachung von neuen wissenschaftlichen und technologischen Erkenntnissen.
Axel Steinhage
1, Christl Lauterbach
1,
Herbert Schmitmeier
2
1Future-Shape GmbH
2BHealth & HomeCare GmbH
SensFloor in der Vita
d'Oro Seniorenresidenz Bad Griesbach - Ein ganzheitliches Wohnkonzept
in Bayern
AAL Systeme sollen besonders ältere und behinderte Menschen im
täglichen Leben unterstützen und so
ermöglichen, dass sie möglichst lange
selbständig und sicher in ihrer gewohnten Umgebung leben
können. Das hier beschriebene ganzheitliche AAL Konzept einer
Seniorenresidenz in Bad Griesbach zielt darauf ab, bereits
jüngeren Menschen ein umfassendes Angebot für
Wellness, Komfort und Sicherheit zur Verfügung zu stellen, um
so die Nutzungsdauer zu verlängern und Umbauten und
Umgewöhnung in späteren Jahren zu vermeiden.
Im Vordergrund stehen dabei die unsichtbar integrierten
Assistenzfunktionen auf Basis des Sensorfußbodens SensFloor,
der mit seiner automatischen Notfall-Erkennung Alarme an das
Servicezentrum im Wohnpark weiter leiten kann.
Im Sinne eines ganzheitlichen Konzepts wird bei der Ausgestaltung der
Wohnhäuser besonderes Augenmerk auf wahrnehmungsorientierte
und farbpsychologische Grundsätze gelegt.
Petra Friedrich
1, Thomas Spittler
2, Johannes Clauss
2, Bernhard Wolf
21Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kempten
2Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München
COMES® - COgnitives MEdizinisches System
COMES® ist eine mobile Diagnose- und Therapieplattform. Zentrales Element ist eine multimodale Sensorplattform, die eine Vielzahl physiologischer Daten wie Blutdruck, Glucose, Gewicht, Aktivität und viele weitere erheben und transportieren kann.
Ähnlich wie im Umfeld anderer Expertensysteme, können hier individuelle me-dizinische Daten des Nutzers mit solchen übergeordneter Datenbanken zu-sammengeführt werden, um im Bedarfsfall personalisierte Informationen zur Verfügung zu stellen oder direkt einzugreifen.
Das telemedizinische Assistenzsystem ermöglicht neben einer gesünderen Le-bensführung auch eine aktive Einbindung des Patienten in den Therapie- und Genesungsprozess.
* gefördert von der Heinz Nixdorf Stiftung
Petra Friedrich
1, Simon Paleduhn
1, Bernhard Wolf
21CoKeTT-Zentrum, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
2Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München
PUMA –Prävention Und Motivation am Beispiel – Adipositas – mit COMES®
Ziel von PUMA ist es, mittels der etablierten Telemedizinplattform COMES® nachhaltig angelegte Lebensstiländerungen am Bsp. Adipositas zu managen. Durch die telemedizinische Begleitung und Motivation während des Reha-Aufenthaltes soll eine erhöhte Compliance und Zielerreichung bei den Patienten erwirkt werden. Insbesondere ein verbesserter Transfer in den Patientenalltag während der Post-Reha-Phase. Hauptsteuerungselement zur Gewichtskontrolle ist ein bewegungsgesteuertes Interventionsverfahren zur Anpassung des Kalorienbedarfs an den mechanischen Leistungsbedarf des Probanden. Die erforderliche Aktivität sowie regelmäßige animierte Feedback- und Motivationsnachrichten werden an die Probanden telematisch übermittelt.
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
Kai-Uwe Hinderer
1, Petra Friedrich
1, Otto Höbel
2, Bernhard Wolf
31Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
2medica Medizintechnik GmbH, Hochdorf
3Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München
Telemedizinische Rehabilitation als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben
Dieses Gemeinschaftsprojekt1 verfolgt den Ansatz den Therapeuten in die telemedizinische Rehabilitation zu Hause zu integrieren ebenso wie durch geeignetes Feedback während des TV-Konsums die Motivationsschwelle für ein regelmäßiges Training zu senken. Es wird eine Anwendung vorgestellt, welche in eine modulare Architektur eingebettete Live-Animation des Trainings an einem telemedizinischen Bewegungstrainer zeigt. Als Anzeigegerät wird ein Smart-TV verwendet, um die Idee eines durch eine motivierende und informative Animation gestützten Trainings während des täglichen Medienkonsums auszubauen und zu verwirklichen. Hilfreich ist dieses Training bei Herz-Kreislauferkrankungen, Gefäßkrankheiten und Einschränkungen des unteren Bewegungsapparates.
1 Beteiligt sind das CoKeTT Zentrum der Hochschule Kempten, der Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München sowie die medica Medizintechnik GmbH
E. Atahi
1, P. Friedrich
2
1Elias Atahi, unu UG, München
2CoKeTT-Zentrum, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Eine mobile AAL-Applikation für ältere und eingeschränkte Menschen
Ziel dieses Projekts ist die konsequent nutzerzentrierte Entwicklung einer mobilen Handheld-Applikation für hochaltrige, mehrfach eingeschränkte Menschen, die deren Herausforderungen im häuslichen Leben aufgreift, und die Nutzer darin unterstützt, trotz ihrer altersbedingten Limitationen ein unabhängiges Leben zu führen.
Es wurde eine Universalfernbedienung basierend auf dem iPad realisiert. Das iPad dient als zentrale Steuereinheit zur Bedienung und Fernsteuerung möglichst vieler verschiedener zu schaltender und regelnder Geräte im Haushalt und in der Wohnung. Vorrangig ist an die Steuerung des Fernsehens, Radios sowie alle weiteren Geräte der Unterhaltungselektronik gedacht, aber auch die Lichtsteuerung, Türöffner und Rollosteuerung. Damit soll den Nutzern eine komfortable Unterstützung im Alltag, Gesundheit, Kommunikation und Sicherheit bieten.
Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum
Harlaching, TEMPiS und Deutsches Schwindelzentrum,
Universitätsklinikum Großhadern
Televertigo - Ein
Projekt zur telemedizinischen Untersuchung von Patienten mit akut
aufgetretenem Schwindel
Ziel ist die Entwicklung eines telemedizinischen Systems für
Patienten mit akutem Schwindel zur Unterscheidung zwischen peripherer
und zentraler Ursache. Hierfür wird eine Videobrille
(EyeSeeCam), die den Kopf-Impuls-Test bereits quantifizieren kann um
zwei Tests erweitert (Nystagmus- und Skew-Testung) und in das System
des Schlaganfall-Netzwerks TEMPiS integriert. Die Kombination dieser
drei Tests kann gut zwischen peripherer und zentraler Ursache
unterscheiden. Somit werden in Zukunft in Süd-Ost Bayern
Patienten mit akutem Schwindel telemedizinisch gut eingeordnet und
versorgt werden können.
R. Handlbauer
1, D. Bindl
1, Prof. Dr. K. Nagels
1, Prof. Dr. H. Völler
2, Prof. Dr. E. Fleck
3
1Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth
2Klinik am See Rüdersdorf
3Deutsches Herzzentrum Berlin
CardioBBEAT – RCT-Studie zur dual klinisch-gesundheitsökonomischen Evaluation einer interaktiven Telemonitoring-Lösung für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
CardioBBEAT ist eine randomisierte, kontrollierte, offene, multizentrische Studie auf höchstem Evidenzniveau mit zwei Studienarmen. Alle 626 teilnehmenden Patienten leiden an chronischer Herzinsuffizienz, erhalten ambulant eine leitlinienorientierte Behandlung ("best medical treatment") oder nach einer zufälligen Auswahl zusätzlich eine bidirektionale Telemonitoring-Unterstützung nach individuellem Versorgungsplan.
Über das Philips Motiva®-System, ihr Fernsehgerät und eine gesicherte Internetverbindung geben die Telemonitoring-Patienten subjektive und objektive Daten ein und erhalten personalisiertes Feedback, Schulungsinhalte, Fragebögen und Erinnerungen. Täglich morgens werden die Parameter Gewicht, Blutdruck und Puls gemessen und analysiert. Ergänzender Telefonkontakt kann sowohl durch das zuständige Klinikpersonal als auch durch die Patienten veranlasst werden, zum Beispiel bei unterbleibender Datenübermittlung. Dadurch werden der aktuelle Zustand der Patienten kontinuierlich überwacht und Risikosituationen frühzeitig erkannt.
Dieses Versorgungskonzept verspricht einen zusätzlichen Nutzen in Form gleicher oder verlängerter Überlebenszeit bei längerer Zeit, die nicht in der Klinik oder im Pflegeheim verbracht wird. Die duale Ausgestaltung der Studie ermöglicht ergänzend die Gegenüberstellung der dafür insgesamt aufgewendeten finanziellen Mittel in Form entstandener Kosten und die gesundheitsökonomische Bewertung der Effektivität und Effizienz.
Die aktive Studienteilnahme und Einhaltung des Versorgungsplans wird in beiden Versorgungsgruppen ausgewertet, bei den Telemonitoring-Patienten auch über die Kontrolle der Übermittlung gemessener Werte. Unterbleibt diese, erfolgt eine Kontaktaufnahme durch die zuständige Klinik, wobei Ursachen erfragt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Subgruppen- und Sensitivitätsanalysen ermöglichen die Identifikation besonders profitierender Patientengruppen sowie die Bewertung verschiedener Aspekte der Betreuung. Die Betrachtung in quartalsweisen Intervallen von 90 Tagen gibt Aufschluss über den zeitlichen Nutzen- und Kostenverlauf.
Die genannten Gesichtspunkte ermöglichen die Ermittlung systemspezifischer Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitswesen. Vor diesem Hintergrund werden die Datenbasis für Entscheidungen von Politik und Krankenkassen erweitert und Informationen und Prozesse für transsektorale Kooperationen generiert und verknüpft. Letztlich beabsichtigt ist eine Effizienz- und Effektivitätserhöhung des deutschen Gesundheitssystems sowie die Entwicklung einer spezifischen Methodik für die gesundheitsökonomische Bewertung telemedizinischer Technologien.
Mit den konkreten Ergebnissen ist im Jahr 2015 zu rechnen.
W. Mondorf
1, C. Mondorf
1, H. Pollmann
2, B. Siegmund
2, A. Rösch
3, D. Schmoldt
3
1Haemostas-Frankfurt am Main
2Haemophilie-Zentrum Münster
3Rösch & Associates, Dreieich
Elektronisches Substitutionstagebuch ermöglicht einen unmittelbaren und umfassenden Überblick bei der
Heimselbstbehandlung in der Hämophilie
Das System smart medicationTM ist in Deutschland derzeit einmalig. Unabhängig von der Industrie, entwickelt mit Ärzten
und Patienten und getragen vom Verein zur Förderung der Telemedizin in der Hämostaseologie VFTH e.V. ermöglicht es
eine neue Qualität in der Patientenversorgung. Therapeutische Konsequenzen können wesentlich früher eingeleitet werden,
insbesondere bereits vor der persönlichen Konsultation im Zentrum. Die elektr. Datenübertragung erlaubt eine Analyse
klinischer Daten, ohne dass nachträgliche zeit- und personalaufwändige Eingaben per Hand und die damit zu erwartenden
Fehlerhäufigkeiten notwendig sind. smart medicationTM bringt damit die spezialärztliche Behandlung in die Fläche.
Poster Nr. 40
Isabel Oberacher-Velten, Klaus Wörle, Hugo Segerer, Karsten Hufendiek, Herbert Jägle, Horst Helbig
Universitätsklinikum Regensburg
Frühgeborene Kinder in Ostbayern: Telemedizin in der Augenheilkunde
Telemedizin bietet sich ideal für die augenärztliche Versorgung frühgeborener Kinder an: Sie überbrückt Distanzen zwischen den jeweiligen neonatologischen Kliniken und der behandelnden Augenklinik in einem Flächenstaat wie Bayern und ermöglicht für diese sehr kleinen Patienten die Verwirklichung des Wunschs, der Arzt möge zum Patient und nicht der Patient zum Arzt kommen. Seit 2001 besteht ein telemedizinisches Kooperationsprojekt zwischen mehreren neonatologischen Abteilungen von Kinderkliniken in Ostbayern sowie der Augenklinik des Klinikums der Universität Regensburg. Nach augenärztlicher Untersuchung der Kinder in ihrer Kinderklinik werden die Bilder an die Augenklinik übertragen. In gemeinsamer Beratung und Abstimmung erfolgt die Planung der weiteren Therapie. Diese kann dadurch erheblich beschleunigt, die Sicherheit der Kinder gesteigert werden.
Philipp Zickler, Markus Naumann
Neurologische Klinik, Klinikum Augsburg
TESAURUS: Telemedizin-Schlaganfall-Netzwerk für Südwest-Bayern
Das TESAURUS-Netzwerk (Telemedizin und Schlaganfallversorgung in der Augsburger Region und Südwest-Bayern) versorgt seit 2010 in 7 telemedizinisch an das Zentrum in Augsburg angebundene Netzwerkkliniken (Mindelheim, Weilheim, Schongau, Aichach, Herrsching, Ottobeuren, Lindenberg) jährlich ca. 1.500 Schlaganfälle in Oberbayern und Schwaben. Durch die telemedizinische Konsultation kann die akute Thrombolyse-Therapie jederzeit erfolgen, wobei lokal etablierte Stroke Unit Strukturen und regelmäßige Audits in den Netzwerkkliniken eine hochqualitative heimatnahe Schlaganfallversorgung gewährleisten.
Steffen Sonntag
1, Reiner Leidl
2, Björn Stollenwerk
2, Stefan Kääb
3, Moritz Sinner
3, Gerhard Dahlhoff
41Gesellschaft für Patientenhilfe DGP mbH
2Helmholtz-Institut, München
3Ludwigs-Maximilians-Universität, München
4AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, München
CORDIVA – eHealth für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Alltag
CORDIVA ist ein eHealth Programm, welches im Rahmen selektivvertraglicher Versorgung seit 2006 bundesweit mehr als 26.000, in Bayern mehr als 16.000 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz betreute. Gegenwärtig werden mehr als 10.000 Patienten betreut. Ziel ist der Früherkennung von Verschlechterungen, deren rechtzeitige Behandlung durch niedergelassene Haus- oder Fachärzte, die Stärkung des Selbstmanagements und die Vernetzung aller an der Betreuung Beteiligten. Nach klinischer und psychosozialer Stratifizierung erfolgen telefonische Schulungen und ein Remote Monitoring von Zeichen und Beschwerden und Körpergewicht. Bisherige Ergebnisse zeigen eine Verminderung von Sterblichkeit bzw. Krankenhausaufenthalten und eine Besserung der Lebensqualität bei sehr hoher Zufriedenheit der Versicherten. In diesem Jahr ist eine retrospektive Untersuchung der Programmeffekte in Bayern in Kooperation der Ludwigs-Maximilians-Universität München, dem Helmholtz-Institut München und der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse geplant.
Stefan Störk
1, Gabriele Hartner
1, Elisabeth Schupfner
1, Frank Gietzen
2, Sebastian Kerber
2, Brigitte Gebhard
2, Georg Ertl
1, Christiane E. Angermann
1 für die INH-Studiengruppe des Kompetenznetzes Herzinsuffizienz
1Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz und Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universität Würzburg
2Herz- und Gefäß-Klinik, Rhön-Klinikum, Bad Neustadt/Saale
HeartNetCare-HFTM – Evidenz-basierte post-stationäre Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
Das lokal entwickelte, Schwestern-basierte, multidisziplinäre Disease Management Programm (DMP) HeartNetCare-HF™ verbesserte bei Patienten nach einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz im Vergleich zur Standardversorgung die Mortalitätsrate, NYHA-Klasse und Lebensqualität. In einer externen Validierungsstudie bestätigten sich diese Effekte. Somit steht erstmals ein Evidenz-basiertes DMP zur Verfügung, das mit Hilfe geschulten Herzinsuffizienzpersonals harte Endpunkte und Surrogatmarker günstig beeinflusst. Eine papierlose Version des DMP wird derzeit entwickelt.